J. Monika Walther

Skizze

Der Pfahl vorm dunklen Gehölz
die Wildgänse in flatternden Linien
rufend den grauen Himmel aufteilen.
In der Stille des Abends sausender Wind
hartes grünes Geäst. Hämmern und Sägen.

In den Sinnen ein Glück im Herz der Verlust.
Nach Stunden Scheinwerfer hinterm Wald.
Die Scheiben glänzen nach innen. Licht ist im Haus.
Der Blattschuß sitzt gut, aber ich sterbe nicht.
Ziehe Schuhe an, ziehe keine Schuhe an.

Läuft ein Mann durch den Sumpf, geht
in die hölzernen Häuser, vertauscht die Kinder,
die Namen der Mütter verteilt er, kommt
ein Wolf , bringt Zeit, Wochen und Jahre,
läuft ein Mann, vertauscht Kinder, täuscht,
verschlingt der Wolf die hungrigen Katzen.
Sagt niemand mir wer ich bin, sage ich danke,
knüppel das Holz, brauche Licht unterm
weißen Himmel, ziehe lehmige Schuhe aus.

Ist das Unwetter zwischen den Ufern
das Sonnenlicht unter Wasser Elbholz und
Birken dunkle Schichten und blauer Wind
Die Festung in hellem Licht Sonnenstille
dunkle Bäume die Fähre tief in den Wellen
läuft ein Mann aus dem Holz durch meine
fremden Schritte der Wolf lungert und lechzt
weit der Horizont die Häuser hingefallen
schräg hält das dünne Land den Himmel auf.

Schneisen im grüngrauen Wald. Brüche und
Karrenspuren tiefgerutscht läuft ein Mann
malt Namen auf die schmalen Türen,
frißt der Wolf die Kinder, kein Tag Zeit.
Die Kähne treiben quer im Fluß.
Schwebende Rauchfahnen die Scheunentore
Verschlossen geschmückt verziert kleine Fenster
keine Weitsicht in der Runde ziehe ich die Schuhe aus.

In den Sinnen ein Glück im Herz der Verlust.
Gehe ich barfuß die Wiesen weit, rosa der Mond.
Die feuchte Kälte im Haus Der Pfahl vorm
dunklen Gehölz. Der Blattschuß sitzt gut.
Der Wolf frißt sumpfige Erde. Er frißt die Spur.
Dunkle Dächer, die Klinker im Kreis.
Der Spiegel glänzt auf den tiefen Wiesen.
Im Elbsand geschliffenes Holz und glatte Steine.
Trifft der Schuß das Herz ist Licht im Haus.

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